Exkursion Niggbus, Rankweil
Am 2.10.2025 waren wir bei Niggbus zu Gast. Das Busunternehmen betreibt 30 Niederflurbusse und stellt damit die Fahrzeuge für den Stadtbus Feldkirch, aber auch für einige Landbuslinien. Christine und Gerhard Pertoll konnten uns schon mit ihrer Firmenphilosophie begeistern, die sehr auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Mit der detaillierten Vorstellung der 10 Elektrobusse gewährten sie uns aber einen äußerst spannenden Einblick in den (öffentlichen) Verkehr in der klimaneutralen Gesellschaft.
Nach dem ersten Betriebsjahr gab es seitens der Betreiber nur Positives zu berichten: Auch anfangs durchaus skeptische LenkerInnen fahren nun am liebsten elektrisch und die Fahrgäste genießen den neuen Komfort: Leise, kein Dieselgeruch, angenehmes, ruhiges Fahren und ganzjährig angenehme Temperaturen im Fahrgastraum.


Am meisten waren wir aber an der technischen Performance interessiert. Und da liefern die Zahlen sehr erfreuliche Ergebnisse: Die Ladestationen mit (nur) 160 kW DC-Leistung sind über Nacht nur wenige Stunden in Betrieb, um den Akku mit ca. 400 kWh zu beladen. Gegenwärtig können fünf Busse mit voller Leistung geladen werden. Wenn mehr angehängt werden, teilt sich die Leistung entsprechend auf - aber auch Ladezeiten von 5 Stunden stellen kein Problem dar.
Die bis zu 300 km, die ein Linienbus pro Tag zurücklegt, können - auch im Winter - locker bewältigt werden. Für ca. 65.000 km im Jahr verbraucht ein Bus mit Verbrennungsmotor 24.000 Liter Diesel (was bereits einen sparsamen Fahrstil verlangt); anstelle dieser Energie (ca. 240.000 kWh) werden jetzt nur noch ca. 75.000 kWh Strom benötigt - ein Effizienzsprung von ca. -70%, wie man ihn auch vom E-PKW kennt.
Foto: Udo Mittelberger
Mit dem errichteten Ladepark ist für die Zukunft schon gesorgt: Im Lauf der nächsten Jahre sollen alle Busse auf Elektroantrieb umgestellt werden. Sowohl der Ladepark als auch die Elektrobusse verursachen relevante Mehrkosten in der Investition. Gegenwärtig sind noch öffentliche Förderungen für einen wirtschaftlichen Betrieb nötig; je mehr aber die Produktion der Busse skaliert wird, umso günstiger wird die Anschaffung werden - bis der Betrieb sogar ohne Förderung kostengünstiger sein wird.