Stromeffizienz im Nicht-Wohnbau

Mehr als ein Drittel der gesamten Gebäudefläche stellen sogenannte Nicht-Wohngebäude dar. Produktions- und Lagerhallen von Industrie- und Gewerbebetrieben, Verkaufsstätten, Bürogebäude, Schulen, Hotels und Gasthöfe gehören dazu, um nur die wichtigsten zu nennen. In diesen Gebäuden stellt die Beleuchtung einen wesentlichen Verbraucher dar, aber auch Lüftung und Klima, IT und Kommunikation sowie eine Reihe von anderen elektrischen Geräten spielen eine Rolle. Abgrenzung: Sowohl die Verbräuche für industrielle Prozesse (Maschinen, Druckluft, elektrische Prozesswärme, ...) als auch die elektrischen Verbraucher für die Beheizung werden in anderen Bausteinen behandelt.

Akkordeon auf-/zuklappen stimmen nicht überein
Effekte: Was erreichen wir damit?
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Der wichtigste Effekt ist auch hier, die wertvolle elektrische Energie für andere Anwendungen zu sparen. Je kleiner der Verbrauch, umso leichter wird es, auf 100% Erneuerbare zu kommen.


Aber auch die direkte Emissionsminderung ist nicht zu vernachlässigen. Vorsichtig geschätzt lassen sich nur über technische Effizienzmaßnahmen etwa 50% des Verbrauchs einsparen. Im Bereich der Beleuchtung ist das relative (und auch absolute) Potenzial mit etwa 70% am höchsten. Lüftung, Klima und Kältetechnik geben etwa 50% her und bei den Küchengeräten geben wir uns mit 30% Potenzial zufrieden. IT und Kommunikation lassen wir sogar unverändert - nicht weil es keine Reduktionsmöglichkeiten und Fortschritte in der Geräteeffizienz gäbe, sondern weil der Zubau im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung die Einsparungen auffrisst.


Die einsparbaren 300 GWh (das sind über 10% des Gesamtstrombedarfs!) entsprechen aufgrund unseres bereits sehr sauberen Stroms "nur" 30.000 Tonnen CO2, was knapp 0,1 Tonnen pro Kopf oder etwa 0,6% der Gesamtemission entspricht.

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Co-Benefits: Angenehme Begleiterscheinungen
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Effizienz ist wirtschaftlich: In der Regel lohnen sich die Maßnahmen innert weniger Jahre und sparen damit bares Geld.


Ein besonders wirtschaftlicher Nebeneffekt: Je kleiner die Leistungsaufnahme von Beleuchtung und Geräten, umso geringer der Kühlbedarf - das Innenraumklima im Sommer wird komfortabler und/oder die erforderliche Klimaanlage wird kleiner und somit kostengünstiger. In weitere Folge verringern sich auch die Verbräuche der Klimaanlage.


Weiters werden die Ziele der Energieautonomie schneller erreicht, wenn wir den Verbrauch verringern können: Je weniger wir benötigen, umso schneller sind 100% Erneuerbare erreichbar. Auch das spart bares Geld.


An dieser Stelle der Hinweis: Um die Kluft zwischen Bedarf und erneuerbarer Erzeugung zu schließen, braucht es beide Strategien: Je mehr der Verbrauch durch Effizienz reduziert wird, um so höher der Anteil,  der durch Erneuerbare abgedeckt werden kann. Nicht oder, sondern und! z.B. PV ausbauen.

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Rahmenbedingungen
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Oft ist es Entscheidungsträgern gar nicht bekannt, dass eine Effizienzmaßnahme wirtschaftlich umsetzbar ist. In vielen Fällen ist die gegebene Wirtschaftlichkeit auch zu wenig Anreiz, um die Effizienzmaßnahme umzusetzen.


Wichtig ist eine kompetente Beratung durch Fachleute, die vom Land Vorarlberg in Form von "Impuls3 - Förderprogramm für Energie- und Umweltberatungen" bereits finanziell unterstützt wird. Die Unterstützung des betrieblichen Umweltmanagements ÖKOPROFIT ist ebenfalls von großer Bedeutung.


Vielleicht müssen aber die einzelnen Bereiche noch fokussierter angegangen werden: Eine Kampagne mit den Schwerpunkten Beleuchtung, IT, Lüftung und Klima sowie Kühlen und Kochen könnte ein dynamischer Antrieb werden. Bestechende Wirtschaftlichkeit, gepaart mit klaren Handlungsempfehlungen und ausreichender Beratungskapazität - damit kann die Masse der Verbraucher adressiert werden.

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Konfliktpotenziale / Transformationsbedarf
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Ein klarer Fall von Win-Win-Situation: Konfliktpotenzial Fehlanzeige.

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Wen betrifft das Ganze?
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Die Liste ist lang:

  • Industrie und Gewerbe
  • Lebensmittelhandel
  • Einzelhandel, Möbel-, Bau- und Gartenmärkte
  • Hotels, Pensionen, Restaurants und Gasthöfe
  • Bürogebäude des Verwaltungsbereichs, von Versicherungen und Banken
  • Krankenhäuser und Pflegeheime
  • Schulen und Kindergärten
  • Mehrzweckräume, Hallenbäder und Sportstätten
Akteure bei KlimaVOR!
5 Akteuren

Denkwerkstatt für weniger

Christof Drexel
Kennelbacherstraße 36a/3
6900 Bregenz
Österreich

DI Martin Staudinger

Ingenieurbüro für Energietechnik und Projektmanagement
Au 27a
6842 Koblach
Österreich

Energieinstitut Vorarlberg

Stadtstraße 33
6850 Dornbirn
Österreich

Planungsteam

Bernd Krauß und Stephen Kaltheier
Impulszentrum 1135
6863 Egg
Österreich

Technischer Großhandel

Andrea Sutterlüty
Hohe Brücke
6961 Wolfurt
Österreich
5 Akteuren