Verschwendung reduzieren

Etwa ein Viertel aller genießbaren Lebensmittel landet im Müll. Diese Verschwendung zu reduzieren, ist ein einfacher und besonders lohnender Ansatz, um die Emissionen in diesem Bereich zu senken. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Akkordeon auf-/zuklappen stimmen nicht überein
Was ist zu tun?
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Ein großer Hebel liegt beim Verbraucher selbst (siehe "Was jede(r) Einzelne tun kann"). Darüber hinaus helfen uns verschiedene Initiativen und Organisationen dabei, Lebensmittel zu verwenden, anstatt zu verschwenden: Der "Offene Kühlschrank" in Dornbirn bietet bspw. die Möglichkeit, Lebensmittel öffentlich zur Verfügung zu stellen, wenn sie - etwa vor dem Urlaub - übrig bleiben. Der Verein "Tischlein deck dich" erhält noch genieß-, aber nicht mehr verkaufbare Lebensmittel von einer Reihe von Vorarlberger Supermärkten und Lebensmittelproduzenten, und verteilt diese an Bedürftige. Die Plattform Too Good To Go verbindet Betriebe und Konsumenten auf lokaler Ebene; via App werden frische Lebensmittel, die am Abend noch nicht verkauft wurden, in einem "Überraschungssackerl" sehr günstig angeboten. So können Betriebe und Konsumenten dem Wegwerfen von Lebensmitteln wirksam begegenen.


Die Potenziale sind aber längst noch nicht ausgeschöpft. Neben gezielten Strategien und Maßnahmen in Lebensmittelindustrie und -handel ist eine stärkere Sensibilisierung der Bevölkerung von großer Bedeutung. Unter anderem halten immer noch viele Menschen das Mindesthaltbarkeitsdatum für ein Wegwerfdatum und Küchenfertigkeiten sowie Ideen zur Veredelung von Resten fehlen allzu oft.

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Effekte: Was erreichen wir damit?
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Verschwendung zu reduzieren ist in der Regel mit wenig Aufwand verbunden. In der Industrie wird unter dem Schlagwort "Lean Production" die Verschwendung bei Produktionsprozessen reduziert, was sich in der Regel sehr schnell lohnt - meist muss nur wenig oder gar kein Aufwand betrieben werden, um etwas NICHT zu verschwenden. Gemessen an diesem niedrigen Aufwand sind die Emissionseinsparungen recht hoch: Um immerhin 2% (etwa 0,3 Tonnen CO2 pro Person) könnten wir die Gesamtemission reduzieren - wenn wir diese Verschwendung weitgehend eliminieren würden.


Viele weiterführende, wissenschaftliche Informationen sind auf dieser Seite der BOKU zu finden!

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Co-Benefits: Angenehme Begleiterscheinungen
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Die beeindruckende Organisation "Tischlein deck dich" zeigt, was die Reduktion von Verschwendung bewirken kann: Bedürftige bekommen Lebensmittel, die sie sich sonst nicht leisten können. Ein bedeutsamer Punkt, der im Klimaschutz immer wieder zu finden ist: Klima und Soziales gehören zusammen.


Aber auch die ökonomische Komponente ist wichtig: Alles, was nicht weggeworfen wird, muss nicht neu gekauft werden.


Und sogar gesundheitlich können wir davon profitieren: Wer sich angewöhnt, im Restaurant bei kleinem Hunger auch nur die kleine Portion zu bestellen, kommt nicht in Versuchung, "aufzuessen" und übrige Kilos anzusammeln...

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Rahmenbedingungen
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Beim Umgang mit Lebensmitteln, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, gibt es oft rechtliche Unsicherheiten, die geklärt bzw. abgebaut werden müssen.


In Gemeinschaftsrestaurants und bei Veranstaltungen fallen oft große Mengen an nicht verzehrten Lebensmitteln an, die ebenfalls aufgrund rechtlicher Unsicherheiten oder fehlender Kühlmöglichkeiten vorsichtshalber entsorgt werden.

 

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Konfliktpotenziale / Transformationsbedarf
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Zunächst wirken sich manche der Maßnahmen positiv für finanziell benachteiligte Menschen aus: Sie gelangen über verschiedene Initiativen kostengünstig oder kostenlos zu genießbaren Lebensmitteln. Ein ökonomischer Vorteil stellt sich aber bei allen Menschen ein: Wer weniger verschwendet, muss weniger einkaufen bzw. kann sich bei gleichbleibenden Kosten regionale und biologische Qualitätsprodukte leisten.


Der damit verbundene, geringfügige Rückgang der Umsätze im Lebensmittelhandel birgt nicht wirklich Potenzial für ernste Konfikte.

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Wen betrifft das Ganze?
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Es betrifft uns alle. Einen besonderen Beitrag können aber Lebensmittelhändler leisten, in dem sie z.B. mit den ehrenamtlichen Organisationen, die sich um dieses Thema kümmern, kooperieren. Darüber hinaus kommt den Kommunen die wichtige Rolle der Bewusstseinsbildung - bspw. in Form von Informations-Kampagnen oder -Veranstaltungen - zu.

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Was jede(r) Einzelne tun kann.
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  • Einkäufe gut planen und mit Einkaufszettel erledigen
  • Lebensmittel richtig lagern und nach dem Motto „first in – first out“ verbrauchen
  • Reste sinnvoll verwerten/veredeln („upcycling“)
  • Öfter mal Aktionsware mit knappem Mindesthaltbarkeitsdatum kaufen
  • Lebensmittel, die das Mindesthaltbarkeitsdatum bereits erreicht oder überschritten haben, sensorisch auf mögliche Verwendung prüfen und
  • im Restaurant bei kleinem Hunger auch nur die kleine Portion bestellen.
Akteure bei KlimaVOR!
8 Akteuren

carla Zentrale

Am Garnmarkt 3
6840 Götzis
Österreich

Erlebnis Naturschau GmbH

Ruth Swoboda
Jahngasse 9
6850 Dornbirn
Österreich

Macherei Wolfurt

Angelika Purin
Mittelschule Wolfurt, Alter Werkraum
6922 Wolfurt
Österreich

Offener Kühlschrank

Ingrid Benedikt
Nachbauerstraße 26
6850 Dornbirn
Österreich

Plastikfreier einkaufen

Cori Amann
Wiesleweg 18
6822 Satteins
Österreich

Tischlein deck dich

Lebensmittel an Bedürftige verteilen - statt vernichten
Ladritschweg 10
6773 Vandans
Österreich
8 Akteuren